Registration Pre-Workshop Father Lapsley


17.05.2023, 10:00 - 13:00 Uhr

Die Workshop-Sprache ist Englisch, punktuelle Übersetzungshilfen sind möglich.

 Der Workshop findet voraussichtlich an der Hochschule Osnabrück statt. Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt, die Kosten betragen 60,- €.

The workshop language is English, selective translation assistance is possible.
The workshop will probably take place at the Osnabrück University of Applied Sciences. The number of participants is limited, the cost is 60,- €.


Healing of Memories mit Father Michael Lapsley

(English version below)

Father Michael Lapsley ist ein anglikanischer Priester aus NeuSeeland, der in der Zeit der Apartheid von seinem Orden nach Südafrika geschickt wurde. Er engagierte sich in den 1970er Jahren für die schwarzen Schulkinder (u.a. in Soweto) und wurde zum Gegner des Apartheidregimes. 1990, in der Zeit, als Nelson Mandela aus dem Gefängnis entlassen wurde, verlor er durch eine Briefbombe beide Hände und ein Auge. Statt in Bitternis zu verfallen, gründete er 1998 in Kapstadt das Institute for the Healing of Memories, das weltweit Workshops für traumatisierte Menschen anbietet.
In seiner Arbeit geht es um das Vergeben und Verzeihen. Damit ist nicht vorrangig die Versöhnung bzw. Aussöhnung mit dem Gegner gemeint. Es geht eher um einen inneren Prozess, in dem man lernt, sich von Hass und Feindschaft zu lösen. Oft liegt die größte Schwierigkeit darin, sich selbst zu vergeben. Das ist das, was die Leute im Gefängnis oft in der Nacht wachhält, die Unfähigkeit, sich selbst zu vergeben, und glauben zu können, dass ihnen jemals vergeben wird. Es ist eine schwere Bürde, sich bewusst zu machen, welch fürchterliche Dinge man anderen Menschen angetan hat: ‚Wie kann ich mir jemals vergeben?*
Zunächst geht es um die Anerkennung des Leids, eines Leids, das die betroffene Person selbst erlebt und das sie womöglich auch anderen angetan hat. Das Konzept sieht eine kundige Begleitung bei diesem Prozess vor – der wichtigste Schritt ist die Aussöhnung mit sich selbst.
Wir gehen neben den Menschen, wir geben Ermutigung, Liebe, Unterstützung. Und wir hören tiefer zu, nicht nur mit den Ohren, auch mit dem Herzen. Nochmal: wir sind nicht diejenigen, die die Lösung haben. Ich sehe unser Konzept (…) als Empowerment. Es geht darum, dass Menschen das Lenkrad ihres Lebens wieder in die Hand nehmen.*
Nelson Mandela sagte über Father Lapsley: Michaels Leben ist eine beeindruckende Metapher … ein Fremder, der in unser Land kam und eine grundlegende Veränderung durchlebte. Sein Leben spiegelt die Komplexität der vielen langen Reisen und Kämpfe unseres Volkes wider.**
Im Workshop gibt Lapsley einen Einblick in seine eigene Geschichte und stellt das Workshopkonzept und die Inhalte anhand von Beispielen vor.
* Die als Zitate gekennzeichneten Passagen sind Aussagen von Father Lapsley in der aktuellen Ausgabe der Familiendynamik (2/2023, S. 162-166), das Interview wurde geführt von Günther Emlein und Arist von Schlippe.
** Wir empfehlen sein Buch Mit den Narben der Apartheid Opladen: Budrich-Verlag 2014, aqus dem buch stammt das Mandela-Zitat).


Healing of memories with Father Michael Lapsley

Father Michael Lapsley is an Anglican priest from New Zealand who was sent to South Africa by his order during the apartheid era. He became involved with black school children (including in Soweto) in the 1970s and became an opponent of the apartheid regime. In 1990, during the time Nelson Mandela was released from prison, he lost both hands and an eye to a letter bomb. Instead of lapsing into bitterness, he founded the Institute for the Healing of Memories in Cape Town in 1998, which offers workshops for traumatized people worldwide.
His work is about forgiveness and forgiving. This does not primarily mean reconciliation or reconciliation with the opponent. It is more about an inner process of learning to let go of hatred and hostility. Often the greatest difficulty lies in forgiving oneself. That's what often keeps people up at night in prison, the inability to forgive themselves and believe they will ever be forgiven. It is a heavy burden to realize what terrible things you have done to other people: 'How can I ever forgive myself?*
First of all, it is a matter of acknowledging the suffering, a suffering that the person concerned has experienced himself and that he may have done to others. The concept provides for a knowledgeable accompaniment in this process - the most important step is reconciliation with oneself.
We walk beside the person, we give encouragement, love, support. And we listen more deeply, not only with our ears, but also with our heart. Again, we are not the ones who have the solution. I see our concept (...) as empowerment. It's about people taking back the steering wheel of their lives.*
Nelson Mandela said of Father Lapsley, Michael's life is an impressive metaphor ... a stranger who came to our country and went through a fundamental transformation. His life reflects the complexity of the many long journeys and struggles of our people. **
In the workshop, Lapsley provides insight into his own story and introduces the workshop concept and content with examples.
* The passages marked as quotations are statements by Father Lapsley in the current issue of Familiendynamik (2/2023, pp. 162-166), the interview was conducted by Günther Emlein and Arist von Schlippe.
** We recommend his book Mit den Narben der Apartheid Opladen: Budrich-Verlag 2014, aqus the Mandela quote comes from the book).