7th International NVR conference, hybrid, 18.-20.05.2023 



Welcome to the 7th International conference NVR in Osnabrück.

Herzlich willkommen zur 7. Internationalen Tagung in Osnabrück.

The conference will be held hybrid. You can participate online or analogue!

Die Konferenz wird hybrid stattfinden. Sie können vor Ort oder online teilnehmen.

All keynotes will be available with simultaneous translation in German/ English.

Alle Vorträge werden per Simultanübersetzung auf Deutsch und Englisch verfügbar sein.

On this website you will find any information about the program and the registration.

Auf dieser Webseite finden Sie alle Informationen über das Programm und die Anmeldung.

Further on, special admission tickets are available for the bridge building projects and the pre-workshop with Father Lapsley.

Weiterführend sind Sondereintrittskarten für die Brückebauprojekte und den Pre-Workshop mit Father Lapsley erhältlich.


 (Deutsche Version des Textes folgt weiter unten)

The wisdom of presence and NVR – building bridges in uncertain times

 

Systemic parent coaching and NVR (new authority) over 20 years

 

7th International conference NVR, 18.-20.5.2023 in Osnabrück, Germany

 The conference will be held hybrid. You can also participate online! All keynotes will be available with simultaneous translation in German/ English.

 

We live in uncertain times. Consistently and on many levels, we are made aware of how great the temptation to use power, violence, dominance, and control to achieve a state of coexistence that is satisfactory for all sides is. Again and again, it becomes evident, sooner or later, how much of a destructive effect this thinking and acting has on human relationships - and not least on the ecology of the world we live in.

  • Presence and nonviolence offer a powerful alternative here. It is a concept built on people's ability and willingness to resist violence, to connect and network with others, to empathize and to cooperate with one another.
  • Presence and nonviolence draw their strength from the self-reflection of the individual as well as the system and focus on the own constructive contribution to mutual regulation.
  • Presence and nonviolence therefore offer an opportunity to repair or rebuild bridges where relationships have previously been threatened or destroyed.
  • Presence and nonviolence have proven themselves successful in a wide variety of social fields, whether it is about cohesion in threatened relationships in families, in schools and kindergartens, in educational institutions of all kinds, in organizations, in the context of the community or other fields.
  • Presence and nonviolence thereby invite you to counteract interpersonal tensions and demonic ideas of power and dominance with the strength of wisdom.

This willingness to be steadfast and consciously create connections and build bridges at the same time goes hand in hand with a special quality of strength, presence, and authority. Every step of resistance, every drawing of boundaries, every “no” is linked to the search for ways to rediscover connectedness and belonging in the face of threatened or even destroyed relationships.
The importance of this quality becomes particularly clear in uncertain times, in times of the pandemic, in impending ecological crises, in the shock at the outbreak of martial violence. It is about supporting the responsible persons - parents, educators, teachers, managers - in resolutely resisting invitations to escalate. "Strength of Wisdom" means working with trust in the connecting power of presence and nonviolence to make contact, relationships, belonging and exchange possible again - i.e., to build bridges.
The topic of "bridge building" will occupy us at the 7th international conference. Twenty years after New Authority and Nonviolent Resistance were popularized in systemic parent coaching in Germany, we want to deal with questions such as:

  • How can threatened and broken relationships be revived instead of being further compromised by practices of power?
  • What obligations arise for the people who feel committed to this approach not only personally but also professionally?
  • What bridges do we ourselves need to realize the NVR-Charter together and then build bridges that are based on the foundation of trust and joint development on our part?
  • Into which fields can nonviolence thinking and acting develop beyond parent coaching, which topics, contents, and perspectives inspirate us?
  • And looking back on the developments of the last 20 years, how can the potential of this approach be assessed in the future?

We are looking forward to an intensive, creative, inspirational, maybe also irritating exchange with seriousness and ease at the same time.
Bruno Körner, Martin Lemme & Arist v. Schlippe


Die Weisheit von Präsenz und Gewaltlosigkeit – Brückenbau in unsicheren Zeiten
Systemisches Elterncoaching und Neue Autorität im Wandel von 20 Jahren
7. Internationale Tagung NVR, 18.-20.5.2023 in Osnabrück, Deutschland


Wir leben in unsicheren Zeiten. Immer wieder und auf vielen Ebenen wird uns vor Augen geführt, wie groß die Versuchung ist, mit Mitteln von Macht, von Gewalt, Dominanz und Kontrolle in einen dauerhaft für alle Seiten befriedigenden Zustand des Zusammenlebens zu gelangen. Und immer wieder zeigt sich über kurz oder lang, wie sehr dieses Denken und Handeln zerstörerisch auf menschliche Beziehungen wirkt – und nicht zuletzt auf die Ökologie der Welt, in der wir leben.

  • Präsenz und Gewaltlosigkeit bieten hier ein kraftvolles alternatives Bild an. Es ist ein Bild, das auf der Fähigkeit und der Bereitschaft von Menschen aufbaut, der Gewalt zu widerstehen, sich mit anderen zu verbinden und zu vernetzen, empathisch aufeinander einzugehen und miteinander zu kooperieren.
  • Präsenz und Gewaltlosigkeit beziehen ihre Kraft aus der der Selbstreflexion des Einzelnen und des Systems und fokussieren auf den eigenen konstruktiven Beitrag zur gegenseitigen Regulation.
  • Präsenz und Gewaltlosigkeit bieten daher die Chance, da Brücken zu reparieren oder neu zu bauen, wo Beziehungen bedroht oder zerstört worden sind.
  • Präsenz und Gewaltlosigkeit haben sich mittlerweile in den verschiedensten gesellschaftlichen Feldern bewährt, ob es um Zusammenhalt bei bedrohten Bindungsbeziehungen in Familien geht, in Schulen und KiTas, in pädagogischen Einrichtungen aller Art, in Organisationen, im Kontext der Gemeinde oder anderen Feldern.
  • Präsenz und Gewaltlosigkeit laden damit dazu ein, zwischenmenschlichen Spannungen und dämonischen Ideen der Macht und Dominanz die Stärke der Weisheit entgegenzusetzen.

Diese Bereitschaft, standhaft zu sein und zugleich bewusst Verbindungen zu schaffen und Brücken zu bauen, geht mit einer besonderen Qualität von Stärke, Präsenz und von Autorität einher. Jeder Widerstandsschritt, jede Grenzziehung, jedes „Nein“ wird mit der Suche nach Möglichkeiten verbunden, wie angesichts bedrohter oder gar zerstörter Bindungsbeziehungen Verbundenheit und Zugehörigkeit wieder neu zu entdecken sind.

Die Bedeutung dieser Qualität wird in unsicheren Zeiten, in Zeiten der Pandemie, in drohenden ökologischen Krisen, im Erschrecken über das Aufflammen kriegerischer Gewalt besonders deutlich. Es geht darum, die jeweils verantwortlichen Personen – Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen, Lehrerinnen und Lehrer, Führungskräfte – darin zu unterstützen, Eskalationseinladungen entschieden zu widerstehen. „Stärke der Weisheit“, das bedeutet, im Vertrauen auf die verbindende Kraft der Präsenz und Gewaltlosigkeit daran zu arbeiten, dass Kontakt, Beziehung, Zugehörigkeit und Austausch wieder möglich werden – also Brücken zu bauen.
Das Thema „Brückenbau“ soll uns auf der 7. Internationalen Tagung beschäftigen. Zwanzig Jahre nachdem Neue Autorität und Gewaltloser Widerstand im systemischen Elterncoaching in Deutschland bekannt gemacht wurden, wollen wir uns mit Fragen befassen wie:

  • Wie können bedrohte und unterbrochene Beziehungen wieder lebendig werden, statt durch Praktiken der Macht weiter gefährdet zu sein?
  • Welche Verpflichtungen ergeben sich für die Menschen, die sich diesem Ansatz nicht nur persönlich, sondern auch professionell verpflichtet fühlen?
  • Welche Brücken benötigen wir selbst, um gemeinsam die NVR-Charta zu realisieren und dann unsererseits Brücken bauen zu können, die auf dem Fundament von Vertrauen und gemeinsamer Entwicklung stehen?
  • In welche Felder hinein kann sich das Denken und Handeln der Gewaltlosigkeit jenseits von Elterncoaching entwickeln, welche Themen, Inhalte und Perspektiven regen uns an?
  • Und wie sind im Rückblick auf die Entwicklungen der letzten 20 Jahre die Möglichkeiten des Ansatzes in der Zukunft einzuschätzen?

Wir freuen uns auf einen intensiven, kreativen, inspirativen, vielleicht auch irritierenden Austausch mit Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit zugleich.
Bruno Körner, Martin Lemme & Arist v. Schlippe